18 Oktober 2008

Und auf Vergnügen folgt schon wieder die Arbeit

Für dieses Jahr hatten wir noch eine Ausdauerprüfung geplant.

Trotz nicht so vieler Trainingsmöglichkeiten, wie ich sie mir gewünscht hätte, war ich sicher, dass Fibi das konditionell grundsätzlich schon packt. Mir war allerdings auch klar, dass Fibi nicht nur sich selbst diese 20 km lang "zu tragen hatte" sondern auch das Fahrrad und mich. Angetrieben von einer unsichtbaren Macht scheint Fibi ihr eigenes Rennen gegen das Vorderrad meines Fahrrades zu laufen. Sie will immer schneller und schneller und hängt das doofe Rad doch nicht ab. Ich schimpfe, ziehe, bremse, und versuche irgendwie, Fibi bei 10 - 12 km/h zu halten - aber das ist nahezu unmöglich. Sie hängt im Geschirr, bringt all Ihre Kraft in die Hinterbeine und drückt uns 4 (sich selbst, das Fahrrad, mich und die Bremse) mit Schub nach vorne.

Natürlich kann das an den engen, glitschigen, mit Holzplanken ausgelegten Stellen im Wald nicht gut ausgehen für uns beide und so verliere ich zuerst die Balance und dann die Contenance, als ich mich im Matsch zusammen mit dem Rad auf Fibi wiederfinde. Fibi bleibt geduldig unter mir liegen, bis ich mich sortiert habe und weiter geht's im Höllenzug.

Nach 5 km die 1. Pause. Der Richter schaut skeptisch, winkt uns raus und meint, dass Fibi humpelt. Ich sage, dass sie nur "unrund" läuft, da sie so viel Schubkraft auf den Boden bringt. Nach einem kurzen Probelaufen dürfen wir weiterfahren. Fibi humpelt nicht - Fibi dampfwalzt.

In Runde 2 kenne ich nun die kritischen Stellen und wir kommen ohne Sturz, aber mit ähnlichem optischen Laufeindruck wieder beim Richter vorbei. Fibi hechelt und pumpt und wirkt ausgepowert. Ist es ein Wunder?

In der 3. Runde dann löse ich Fibi vom Springer und nehme sie an die Leine. Sie läuft so wesentlich ruhiger, das kann ich aber nicht von Anfang an machen, da sie mir sonst in ihrem Übereifer vors Rad springen würde. Jetzt, wo sie schon ein wenig Dampf abgelassen hat, ist das Risiko überschaubar, und Fibi läuft locker neben mir her, immer einen Milimeter mit der Nasenspitze vor dem Vorderrad... nundenn, wenn's schön macht...

Wir kommen souverän wieder beim Richter vorbei und starten die letzte Runde. Auch diese überstehen wir sturz- und schadlos und können sogar die allmählich durch's herbstlich gefärbte Laub brechenden Sonnenstrahlen genießen.

Abschließend noch eine kurze Unterordnungseinheit und dann ist es geschafft. Alle 6 Teams haben heute die Ausdauerpfrüfung bestanden.

Hurra! Ein erfolgreiches Prüfungsjahr geht für uns zu Ende. Wir präparieren uns für die Winterpause und tanken Kraft für die bevorstehenden Aufgaben.


Quelle: Saarpfoten